Sommerzeit ist Beerenzeit, Zeit für herrliche Obstkuchen, Fruchtsalate, Marmeladen – und Chutney! Denn aus den leckeren Früchtchen lassen sich nicht nur süße Köstlichkeiten zubereiten sondern auch phantastische pikante Begleiter für alles vom Grill, zu Käse und feinem Tabouleh. Nach dem Kochen in sterilisierten Gläsern luftdicht verschlossen, sind diese aromatischen Gaumenschmeichler mehrere Monate lang haltbar. Schon mal ausprobiert?
Ursprünglich stammt diese herrliche und immer wieder überraschende Kreation aus Frucht und Schärfe übrigens aus Indien. Die Engländer brachten sie während der Kolonialzeit mit nach Europa.
Chutney selbst gemacht
Das Prinzip ist im Grunde immer das Gleiche. Ein Chutney wird aus Früchten (gelegentlich auch Gemüse), häufig unter Zugabe von Zwiebeln und / oder Knoblauch, einer scharfen Zutat (z.B. Chili oder Szechuanpfeffer), verschiedenen Gewürzen, Zucker, Essig und oftmals auch mit zusätzlich Saft und / oder Wein zubereitet. Das Ergebnis hat eine marmeladenartige Konsistenz, wobei auch ganze Stückchen enthalten sein dürfen.
In manchen Rezepten werden alle Zutaten gleichzeitig in den Topf gegeben. Um die Kochzeit noch mehr zu verkürzen, wird gerne auch die Zugabe von Gelierzucker empfohlen. Aber wer etwas Geduld aufbringt, wird mit einem wesentlich aromatischeren kulinarischen Vergnügen belohnt.
In dem Fall werden zunächst die Zwiebeln angeschwitzt, später der Zucker zugefügt, nachdem dieser schön karamellisiert ist, wird mit Essig abgelöscht, anschließend die Früchte in den Topf gegeben und mit den Gewürzen vermengt, dann nach und nach der Saft hineingerührt. Nach etwa einer Stunde ist alles gut eingekocht, was man daran erkennt, dass der Kochlöffel eine deutliche Spur auf dem Topfboden hinterlässt. Nun kann das fertige Chutney heiß in die zuvor sterilisierten Gläser gefüllt werden. Die am besten für ein paar Minuten auf den Kopf stellen, damit sie ein Vakuum ziehen. Ach ja, der Topf! Der sollte unbedingt groß genug sein, da das Kochgut beim Rühren gerne für unliebsame (und heiße) Spritzer sorgt.
Chutney Schritt für Schritt
Unser jüngstes Chutney haben wir aus Johannisbeeren zubereitet. Hierzu werden zunächst die Gewürze (Kardamomsamen, die zuvor aus der grünen Kapsel herausgedrückt werden, Szechuanpfeffer, Gewürznelken und Senfsaat) in einer beschichteten Pfanne trocken geröstet und anschließend gemörsert. Auf diese Weise entwickeln die Gewürze ein sehr viel besseres Aroma als die im Döschen erhältlichen, bereits gemahlenen.
Mit etwas Rapsöl werden Zwiebeln gedünstet, nach ein paar Minuten kleingewürfelte Äpfel hinzugegeben und kurz mit angeschwitzt. Anschließend kommt der Zucker in den Topf. Ist dieser leicht karamellisiert, wird das Ganze mit weißem Balsamico abgelöscht.
Nun schlägt die Stunde der Johannisbeeren (entstielt und gewaschen), die gemeinsam mit fein gehacktem Ingwer, ebenso fein gehackten, getrockneten Cranberries und den gemörserten Gewürzen, sowie etwas Salz in den Topf wandern.
Diese Masse kocht nun eine ganze Weile vor sich hin. Häufiges Umrühren nicht vergessen und immer wieder einen Schuss Saft – in unserem Fall Mangosaft (auch Kirschsaft würde hier sehr gut schmecken) – eingießen. Nach ca. 50 bis 60 Minuten ist die gewünschte Konsistenz erreicht.
Unser Johannisbeer-Chutney ist übrigens ein toller Begleiter von Wild, Steaks (z.B.Entrecôte), Leberpastete, kaltem Braten, mildem Hartkäse oder reifem Weichkäse (z.B. Munster, Brie, Epoisse) und schmeckt ausgezeichnet auf Sandwiches.
In unserem Regal sind aktuell noch Pfirsich-Chutney „Marrakesch“, Rhabarber-Chutney „Indien“ und ganz frisch Johannisbeer-Chutney zu finden. Und natürlich werden noch weitere Früchtchen folgen. Sommerzeit eben 🙂