Kategorie-Archiv: Jahreszeiten

Der grüne Superheld – Spinat

Popeye sollte sich schon mal warm anziehen. Es gibt frischen Spinat! Neben dem strahlenden Supermodel „Spargel“ steht er in diesen Tagen auf dem Wochenmarkt ein wenig im Hintergrund, und die Sache mit dem sensationellen Eisengehalt hat sich als Kommafehler rausgestellt. Vor 100 Jahren hat sich doch tatsächlich jemand beim Eintrag in eine Nährwerttabelle vertan und das Komma versehentlich eine Stelle nach rechts gerückt. Generationen von Kindern mussten die Mär vom Eisenlieferant der ersten Güte ausbaden. Doch trotz Kommafehler ist er ein echter Superheld und macht auch Nicht-Seemänner stark. Ein hoher Gehalt an Vitaminen und Mineralstoffen kann helfen, den Blutdruck zur regeln, und man sagt, er könne auch das Muskelwachstum unterstützen (wenn man nur täglich ca. 1kg davon isst).

Sabine hat damit schon mal angefangen. Während ich noch immer in Rhabarber schwelge oder das Supermodel Spargel nach Hause schleppe (davon demnächst mehr), hat sie längst mit dem Superhelden Spinat angebandelt. Morgens ein Smoothie, mittags eine leckere Spinatquiche, abends den Klassiker mit Rahm und Ei und Kartoffeln. Morgen gibt es Spinatsalat, Spinatsuppe und am Sonntag dann eine indische Variante mit Cumin, Koriander, Linsen… oder vielleicht auch orientalisch mit Rosinen und Cashews… und das ist noch längst nicht alles, was dieser Superheld kann. (aufgrund der enthaltenen Oxalsäure ist diese Spinatkur allerdings nur eingeschränkt zu empfehlen …)

Spinat lässt sich übrigens auch bestens mit anderen Gemüsen, wie Spargel kombinieren. Schon mal eine Spinat-Spargel-Quiche probiert? Auch sehr lecker ist die Spinat-Brokkoli-Quiche. Die schmeckt übrigens sowohl in einer vegetarischen Variante, als auch mit kleinen Schinkenwürfeln. Rezepte demnächst in der Aroma Station.

Spinat-Brokkoli-Quiche

Spinat-Brokkoli-Quiche

Frühjahrssaat – Vom Samenkörnchen zur Tomate…Pflänzchen schnuppern Frischluft

Die Frühlingssonne weckt nicht nur unsere Geister, sondern hat auch den kleinen grünen Spitzen eine gute Portion Wachstumsmotivation gegeben. Warme Temperaturen, Sonnenschein und freundliche Wasserzuwendungen haben aus den liebevoll unter die Erde gebrachten Samenkörnchen schnell erkennbare Frischluft schnuppernde Pflänzchen werden lassen. Die Tomaten lassen sich mittlerweile auch an der Blattform vom Rest (wahrscheinlich Paprika und Auberginen) unterscheiden, und alle durften deshalb in große Töpfe auf den Balkon umziehen. Natürlich gab es sofort in der ersten Nacht in freier Wildbahn einen Sturm und Temperaturabfall, aber bislang scheint es allen gut zu gehen, sie haben den ersten Härtetest überstanden. Bis zum Osterfest hatten sie es zwar noch nicht geschafft erwachsen zu werden, aber wenn das Wetter mitmacht, gibt es bei Sabine spätestens in der übernächsten Woche Pflücksalat und Radieschen aus eigener Aussaat.

Frühjahrssaat - vom Samenkörnchen zum Pflänzchen

Frühjahrssaat – vom Samenkörnchen zum Pflänzchen

Frühjahrssaat - Frischluft schnuppern!

Frühjahrssaat – Frischluft schnuppern!

Schwelgen im Rhabarberhimmel

Es darf öfter Ostern sein – an Feiertagen arbeiten keine Handwerker, und auch die Büroarbeit kann getrost ein paar Tage liegen bleiben. Sie läuft bestimmt nicht weg. Zeit, in aller Ruhe in der Küche zu werkeln und nach Herzenslust herum zu probieren. Schauen, was auch den Besuchern der Aroma Station gefallen könnte. Und da die roten Stangen gerade in Hülle und Fülle verfügbar sind, liegt es doch nahe noch ein bisschen im Rhabarberhimmel zu schwelgen. Sabine hat mit ihrem Beitrag Anfang April den Anfang gemacht und zumindest bei mir die Lust auf mehr davon geweckt. Also habe ich mich mit Rhabarber eingedeckt und losgelegt.

Am Ende kamen zwei verschiedene Saftvarianten aus meinem Dampfentsafter heraus, die ich schleunigst in Flaschen abgefüllt und schon einmal für die Eröffnungsfeier der Aroma Station zur Seite gestellt habe – im Geschmack zwar sehr ähnlich, ist die erste „Charge“ aber milder, die zweite wegen der Zugabe von Zitrone und Blutorange dafür säuerlicher ausgefallen. Für Saftschorle oder auch Rhabarbergespritzten Prosecco sind aber beide bestens geeignet. Ich werde demnächst eine dritte Variante ausprobieren, die ich noch stärker mit Ingwer und Zimt versehen will.

Da ja auch die Grillsaison unmittelbar bevorsteht, darf ein Chutney nicht fehlen. Also ran an den Kochtopf. Ich habe dem Rhabarber hierfür ein indisches Aroma verpasst mit Senfsaat, Garam Marsala, Kurkuma, Kreuzkümmel, einer getrockneten Chilischote, Ingwer, Orangen- und Limettenschale. Das wird den Fleischfreunden zu gegrilltem Steak schmecken, den Vegetariern zu Ziegen- oder mildem Schafskäse und den Anhänger der veganen Ernährung zu Tofu. Da auch eine Schale Erdbeeren auf ihren Einsatz wartete, habe ich noch ein Erdbeer-Chutney nach madagassischer Art ausprobiert. Weniger Schärfe und mehr Süße, aber ebenfalls pikant – hier ist der grüne Pfeffer das Sahnehäubchen.

Apropos Sahnehäubchen. Der Rhabarber hat auch vor Muffins nicht halt gemacht. Den Teig habe ich unter anderem aus zerbröselten Löffelbiskuit gerührt, die noch warmen Muffins dann mit einer Füllung aus Rhabarberkompott aufgepeppt und als bzw. statt Sahnehäubchen eine Creme aus Schmand, Crème fraîche und noch ein bisschen Rhabarberkompott darauf gesetzt. War ruckzuck fertig. Okay, meine Fähigkeiten zu dekorieren sind ausbaufähig, wie auch das Bild unschwer erkennen lässt. Aber geschmeckt haben die Muffins trotzdem 😉

Ich glaube, damit habe ich von süßen Kalorienfreuden erst einmal genug, schließlich habe ich ja auch noch Mandeleis und eine orientalische Milch-Sahne-Creme mit Erdbeeren gefertigt (und gegessen…), wie die facebook-Nutzer unter den Blog-Lesern ja bereits wissen. Aber einen Rhabarber-Crumble werde ich doch noch ausprobieren. Ein paar letzte rote Stangen sind noch übrig und wollen verarbeitet werden. Herrlich, dieser Rhabarber.

Muffins mit Rhabarberfüllung

Muffins mit Rhabarberfüllung

Rhabarbermuffins

Rhabarbermuffins!

Zutaten für den Rhabarbersaft

Zutaten für den Rhabarbersaft

Bohnen sind das neue Steak – Grüne Proteine

Das „ordentliche Steak“ galt lange Zeit als die optimale Proteinquelle. Für jeden Sportler war es ein Muss, für jeden Veggie ein Graus – und damit war das Thema „naturgemäße Sporternährung“ für letzteren gegessen.

Mittlerweile stellen aber immer mehr Sportler ihre Ernährung auf „grüne Proteine“ um. Seit es einige Studien gibt, die zeigen, dass Tofu, Bohnen, Linsen, Erbsen und Kichererbsen die wertvolleren Proteine enthalten und auch noch schneller vom Körper aufgenommen werden, verliert das Steak sein Krönchen als Proteinqueen.

Dass man seinen (in diesem Fall männlichen) Körper sogar mit „grünem Eiweiß“ und einem ausgeklügelten Sportprogramm vom Wohlstandsbauch zum sexy Sixpack wandeln kann, hat u.a. der vegane Fernsehkoch Attila Hildmann im Eigenversuch unzweifelhaft bewiesen. Aber auch für den no-sports Normalverbraucher steckt viel Gutes in den Hülsen… Weiterlesen

Rhabarber, Rhabarber, Rhabarber

Auch so einer, der jetzt ans Licht und in die Luft strebt und uns ein luftiges Frühlingsgefühl beschert mit seiner feinen Säure, seinen Herb- und Gerbstoffen und seiner prallen Saftigkeit.
Eigentlich Gemüse, lässt sich Rhabarber bestens zu einem leckeren Dessert verarbeiten. Passt super zum erdig-scharfen Ingwer, zum weichen Honig und zur Zitrone, die die Aromen noch unterstreicht.
Heute gibt’s ihn zum Dessert als Kompott (Hautfasern abziehen, in Scheiben schneiden, im Topf mit etwas Zucker und Honig karamellisieren und mit Vanilleeis oder Joghurt genießen). Ich mag ihn am liebsten mit Honig und Quark, der die reichlich vorhandene Oxalsäure etwas neutralisiert. Superprima ist aber auch die selbst gemachte Rhabarberschorle. Dafür muss man den Saft mit Zucker rauskochen, ziehen lassen und abseihen.

Wenn die Aroma Station (hoffentlich in den nächsten Wochen) öffnet, gibt es einen schönen frischen Sprizz mit Rhabarbersaft und Prosecco…ich hätte jetzt schon Lust drauf 😉
Den Rhabarbersaft können wir auf jeden Fall schon einmal vorbereiten und in luftdicht verschlossenen Flaschen für Euch reservieren.

Übrigens: Rhabarber liefert nur 13 Kalorien pro 100 Gramm und enthält viel Vitamin C, Calcium, Eisen, Kalium, Magnesium und den verdauungsfördernden Ballaststoff Pektin.

Viele Grüße Eure Sabine vom Team der Aroma Station

Rhabarber, Zitrone, Ingwer, Apfel, Honig

Lust auf Rhabarberkompott

Up in the Air! Die Pflänzchen wachsen.

Up in the air!

Up in the air!

Yeah! Bei den aktuellenTemperaturen ist die Aussaat schnell gekeimt und strebt wie alles andere dieser Tage raus an die Luft, nach oben, up in the air. Leider kann ich mich nicht mehr so richtig erinnern, welches Pflänzchen ich wohin gesät habe. Bei den neuen Luftbewohnern könnte es sich um Paprika, Tomaten oder Auberginen handeln. Rund um das Erdbeerpflänzchen hat sich aber auf jeden Fall schon Dill auf den Weg nach oben gemacht. Der wird rechtzeitig für Grüne Soße / Kräuterquark / Gurkensalatsoße zu Ostern schon was zum Ernten bieten. Bis dahin gibt es Bärlauch, Schnittlauch, Sauerampfer. …Der Bärlauch hat sich übrigens als nicht ganz so duftneutral in der Atemluft erwiesen, wie gedacht, behaupten meine Kollegen. Vor allem, wenn der Quark ein paar Tage stehen und durchziehen durfte und sich die ätherischen Öle und Schwefelverbindungen (ähnliche wie beim Knoblauch) mit dem Quark verbunden haben. Der Tipp also: Den Quark ruhig ziehen lassen, er wird nach einigen Tage immer besser; ein Pfefferminzbonbon zum Dessert kann die Sozialkompatibilität im Anschluss allerdings auch deutlich verbessern 😉

Viele Grüße Eure Sabine vom Team der Aroma Station

 

What goes up must come down….

…wie die Stones schon so schön getextet haben. Gilt aber auch umgekehrt; was hochsprießen soll, muss erstmal runter in die Erde. Und jetzt ist die beste Zeit, die Saaten zu legen für wunderbare Pflanzen und Ernten im Sommer. Paprika, Tomaten, Zucchini, Auberginen für die langfristige Perspektive, Salat, Petersilie und andere Kräuter, Radieschen für die kurz- (eher mittel)fristige Erntefreude.

Natürlich kann man das alles auch als Pflänzchen vorgezogen kaufen, man kann aber auch selbst ziehen und die „keimt-was“-Spannung nochmal erleben, die wir aus der Grundschul-Bohnenzucht kennen.

Für die erste Aussaat der Tomaten und allem anderen, was mal schön groß werden soll, reichen Joghurtbecher und Plastiktüten (die man auf diese Weise noch einem sinnvollen Zweck zuführt, hat man auf ihre Anschaffung nicht bereits verzichtet). Wenn sie da nicht mehr reinpassen, dürfen sie sowieso raus in den Balkonkasten oder den Garten. Wem die Joghurtbecherlösung zu hässlich ist, der kann auch hübsche kleine Gewächshäuser kaufen oder auch aus Papier mit einem speziellen Topfstampfer eigene Töpfchen basteln.

In diesen Töpfen liegt nun also meine große Sommerhoffnung. Ich halte Euch auf dem Laufenden, sobald ein Keimling sichtbar wird, bekommt er als Super-Topfmodel das erste Foto, hier auf dem Blog.

Frühjahrssaat

Der Grünbär im Lauchwald

Auch wenn Schnee in diesem Winter ausgefallen ist und damit auch die Weißfärbung der Landschaft sich auf Puderzucker-Optik in Höhenlagen beschränkt hat, die Farbe, die die ersten bunten Blüten und das erste grüne Grün in die Welt bringt, wärmt die Seele und weckt die Lebensgeister.

Alles will raus in die Sonne, Menschen, Tiere, Pflanzen strecken sich aus Boden und Behausungen der Sonne entgegen und blühen auf.

Bärlauch_2_komprimiert

Wenn man jetzt im Mannheimer Waldpark unterwegs ist, riecht alles nach Frühling, blauem Band, grünem Gras … und Knoblauch. Der ganze Waldboden ist mit dem köstlichen Kraut bewachsen und verströmt intensiven Duft. Man muss sich nur bücken und die zarten Blätter pflücken – solange sie noch nicht blühen. Waschen, zerkleinern, schon hat man eine tolle Grundlage für Bärlauchquark, Bärlauchpesto, Bärlauchsoße, Bärlauchbrot, Bärlauchbutter, Bärlauchbrotaufstrich, Bärlauchsalatsoße,… Knoblauchgeschmack ohne „Stinkreue“ und ein Genuss, dem einige Heilkräfte zugesprochen werden (z.B. blutdrucksenkend, entzündungshemmend, darmbesänftigend). Schön klein gehackt lässt er sich auch widerstandslos einfrieren, wenn man nicht gleich alles verarbeiten kann oder man lässt ihn vergären und stellt so „Kimchi“ her. Da lohnt es sich, eine größere Tüte zum Pflücken dabei zu haben. Ich glaube, ich geh‘ gleich nochmal los, bevor er blüht.

Vorsicht allerdings! Die Blätter sehen denen der Maiglöckchenpflanzen und auch den krokusähnlichen Herbstzeitlosen sehr ähnlich und die sind beide sehr giftig! Wer ganz sicher sein will, kauft dann doch lieber ein Bündel auf dem Wochenmarkt. Das lässt sich auch prima verarbeiten.

Siehe auch: http://www.bfr.bund.de/de/presseinformation/2005/10/verwechslungsgefahr_bei_baerlauch-6225.html

Bärlauch_1_komprimiert

 

Rote Bete iiihhhh

Schmecken nicht. Dachte ich auch immer. Aber in der Kombi als Brotaufstrich mit Meerrettich und… (als „Pink Pampe“ statt Bete-Aufstrich) kann man geradezu vampirettig/ch wild auf die Monstermöhre werden! Rote Bete muss rein ins Laden-Sortiment, ab ins Glas und rauf aufs Brot. Habe sie jetzt in unterschiedlichen Variationen ausprobiert. Highlights und Katastrophen erlebt. Vor den Katastrophen werde ich meine Kunden bewahren. Ich gelobe feierlich nie wieder Rote Bete Muffins zu backen.

Aber Rote Bete Chips und den Rote Bete Macchiato müsst Ihr probieren!

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Die Underground-Band

Zwischen Weihnachten und Mitte Januar arbeitet kein Handwerker. Noch ist also von einer Baustelle oder deren Entwicklung zu einem Laden (der zu diesem Zeitpunkt noch keinen Namen hat) nichts zu sehen. Winterschlaf?

Reges Treiben hingegen auf dem Wochenmarkt. Der wirkt eigentlich höchst subversiv, wären da nicht die Weintrauben, Orangen, Bananen, Tomaten und die anderen Touristen, die den Gemüsefreund an den Sommer erinnern. Alles scheint aus dem Untergrund zu kommen, gräulich-schwarz, mit Erde bedeckt. Aber alles wartet darauf, endlich entdeckt zu werden und auf der ganz großen Bühne strahlen und begeistern zu können.

Rote Beete, Rübchen, Sellerieknolle, … müssen mit. Ab in den Einkaufskorb! Nach der ersten Wäsche kann man auch erkennen, wer welcher dieser Underground-Helden ist. Zusammen im Topf, mit etwas Cumin, Koriander, Muskat, Ingwer und der geheimen Geheimzutat Senfsaat wird daraus ein strahlend buntes Underground-Curry, das keinen Winterdepressions-Stein auf dem anderen lässt.

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