Auch wenn Schnee in diesem Winter ausgefallen ist und damit auch die Weißfärbung der Landschaft sich auf Puderzucker-Optik in Höhenlagen beschränkt hat, die Farbe, die die ersten bunten Blüten und das erste grüne Grün in die Welt bringt, wärmt die Seele und weckt die Lebensgeister.
Alles will raus in die Sonne, Menschen, Tiere, Pflanzen strecken sich aus Boden und Behausungen der Sonne entgegen und blühen auf.
Wenn man jetzt im Mannheimer Waldpark unterwegs ist, riecht alles nach Frühling, blauem Band, grünem Gras … und Knoblauch. Der ganze Waldboden ist mit dem köstlichen Kraut bewachsen und verströmt intensiven Duft. Man muss sich nur bücken und die zarten Blätter pflücken – solange sie noch nicht blühen. Waschen, zerkleinern, schon hat man eine tolle Grundlage für Bärlauchquark, Bärlauchpesto, Bärlauchsoße, Bärlauchbrot, Bärlauchbutter, Bärlauchbrotaufstrich, Bärlauchsalatsoße,… Knoblauchgeschmack ohne „Stinkreue“ und ein Genuss, dem einige Heilkräfte zugesprochen werden (z.B. blutdrucksenkend, entzündungshemmend, darmbesänftigend). Schön klein gehackt lässt er sich auch widerstandslos einfrieren, wenn man nicht gleich alles verarbeiten kann oder man lässt ihn vergären und stellt so „Kimchi“ her. Da lohnt es sich, eine größere Tüte zum Pflücken dabei zu haben. Ich glaube, ich geh‘ gleich nochmal los, bevor er blüht.
Vorsicht allerdings! Die Blätter sehen denen der Maiglöckchenpflanzen und auch den krokusähnlichen Herbstzeitlosen sehr ähnlich und die sind beide sehr giftig! Wer ganz sicher sein will, kauft dann doch lieber ein Bündel auf dem Wochenmarkt. Das lässt sich auch prima verarbeiten.
Siehe auch: http://www.bfr.bund.de/de/presseinformation/2005/10/verwechslungsgefahr_bei_baerlauch-6225.html