Schlagwort-Archiv: amerikanische Küche

Cobbler – spätsommerlicher Genuss aus dem Ofen

Nachdem die letzte Aprikosen-Tarte mit Lavendel  so viel Sonnenschein auf den Tisch gezaubert hatte, musste jetzt unbedingt noch ein sommerlicher Cobbler her. Gut, dass ich noch Aprikosenrestchen und ein paar Pfirsiche hatte. Dazu schnell noch frische Blaubeeren besorgt, die restlichen Zutaten (Mandeln, Mehl, Butter, Sahne, Zucker, Vanilleschote, Salz und Backpulver) waren im Haus. Prima, los geht’s.

Cobbler – beliebtes Dessert in den USA

Cobbler frisch aus dem Ofen

Cobbler frisch aus dem Ofen

Irgendwie lande ich ja immer wieder bei der amerikanischen Küche, diesmal hat es mir dieses unaufdringliche, zauberhafte Dessert – eine Art Auflauf – angetan, das übrigens auch jede Kaffeetafel schmückt. Cobbler bedeutet eigentlich, dass man etwas zusammen schustert, was die Küche gerade bietet. Ganz klassisch ist der Pfirsich-Cobbler, wobei auch die Kombination mit Aprikosen den Geschmacksnerven sehr schmeichelt. Verwendet werden können im Grunde etliche Obstsorten. Entscheiden ist, dass sie eher zart als intensiv schmecken, nicht zu süß sind und im Ofen nicht zu einer undefinierbaren Masse zusammenfallen. Im Herbst könnten es beispielsweise Zwetschgen sein, die an einem regenverhangenen Tag für wohlige Momente am Kaffeetisch sorgen.

Schnell und simpel

Schmeckt warm oder kalt

Schmeckt warm oder kalt

Ein Cobbler ist ruckzuck auf dem Tisch. Früchte vorbereiten und in die Auflaufform geben, Teig aus nur wenigen Zutaten zusammen rühren, Bällchen formen und auf die Früchte verteilen, etwas Zucker darüber und sich dann für etwa 45 Minuten entspannt zurücklehnen. Raus aus dem Ofen, etwas abkühlen lassen und genießen. Da etwas Sahne in den Teig gerührt wird, kann man sich von der restlichen noch einen Klecks geschlagene Sahne dazu gönnen. Was übrig bleibt (unwahrscheinlich), kommt in den Kühlschrank und schmeckt auch kalt am nächsten Tag.
Wer das Ganze vegan zubereiten möchte, verwendet statt Butter einfach Margarine und Pflanzen- statt Schlagsahne. Ich habe für das Rezept gemahlene Mandeln genommen. Genauso gut kann man auch Haselnüsse (am besten zuvor rösten und dann mahlen) in seinen Teig mischen.

Rezept Pfirsich-Aprikosen-Cobbler

Zutaten für die Fruchtmischung

  • 1 kg reife Aprikosen und Pfirsiche gemischt
  • 200 g Blaubeeren
  • 4 EL Zucker
  • Mark einer halben Vanilleschote
  • 1 EL Maisstärke (jede andere Speisestärke funktioniert auch)
  • 1 Prise Salz

Zutaten für den Teig

  • 50 g gemahlene Mandeln oder Haselnüsse (am besten Mandeln bzw. Nüsse rösten und dann mahlen)
  • 200 g Mehl
  • 60 g + 1 EL Zucker
  • 1 Päckchen Backpulver
  • 1 Prise Salz
  • 120 g kalte Butter in kleinen Würfeln
  • 120 ml kalte Schlagsahne

Zubereitung

Früchte und Teig für den Cobbler vorbereiten

Früchte und Teig für den Cobbler vorbereiten

Früchte waschen, Aprikosen und Pfirsiche entsteinen und in Achtel schneiden, dann mit den Blaubeeren und den übrigen Zutaten vermengen und in eine Auflaufform füllen.
Den Backofen auf 180°C Ober-/Unterhitze (Umluft ca. 160°C) vorheizen.
Die trockenen Zutaten vermischen und mit den Händen die kalte Butter einarbeiten. Das sollte zügig geschehen, damit die Butter nicht zu warm wird. Am Ende sollten etwa erbsengroße Streusel herauskommen.

Guten Appetit!

Guten Appetit!

Wird die Butter zu warm, geben Sie die Schüssel einfach für etwa 5 Minuten in den Kühlschrank bevor Sie fortfahren.  In die Streuselmischung kommt nun die Schlagsahne. Einfach mit einem Löffel zu einem glatten Teig verrühren.  Aus diesem formen Sie 8-12 Bällchen, legen sie auf die Früchte und drücken sie ein bisschen flach. Darüber etwa 1 EL Zucker streuen und für 40-45 Minuten im Ofen backen (Stäbchenprobe in den Teigbällchen).

Schmeckt warm, kalt, mit und ohne Schlagsahne als Dessert oder statt Kuchen zum Kaffee. Guten Appetit!

Sandwich oder Panini im New York-Style

Panini? Sandwich? Klingt nach langweiligem Toast Hawaii? Weit gefehlt! Wir bereiten einen herrlich aromatischen Belag für Ihre gegrillten oder in einer Pfanne gebratenen Brotscheiben – im New York-Style.

Vielseitige amerikanische Küche

Vielseitige Küche? Kein Witz. Wer jetzt nur an Steaks, XXL-Burger, trockene Salatblättchen für magersüchtige Hollywood-Models oder übermäßig süße Gebäckteilchen denkt, der irrt gewaltig. Die amerikanische Küche ist so vielseitig, wie der Kontinent groß ist. Bei unserer kulinarischen Weltreise 2015 haben wir beispielsweise die „California Cuisine“ kennengelernt, die dank der Beharrlichkeit von Alice Waters, die sich für regionale, nachhaltig und umweltverträglich angebaute Lebensmittel einsetzte, bereits in den 1960er Jahren ihren Ursprung hat. Im Lauf der Jahre und Jahrzehnte entwickelte sich daraus eine ausgesprochen kreative und leichte Küche, die sich auch mit unseren heimischen Produkten bestens umsetzen lässt.
Bei einem späteren kulinarischen Streifzug durch die USA entdeckten wir weitere herrliche Gerichte, sowohl aus der Südstaatenküche, die unglaublich geschmacksintensiv ist, als auch aus etlichen anderen Regionen der Vereinigten Staaten, wo sich dank unzähliger Einwanderer aus allen Ländern deren traditionellen Küchengeheimnisse mit denen der jeweiligen Ur-Einwohner mischten.
Die „nouvelle American“, die moderne amerikanische Küche, hat sich mittlerweile einen Platz in der gehobenen Gastronomie erobert. Hier werden die Aromen der verschiedenen amerikanischen Multi-Kulti-Küchen häufig mit denen der molekularen Gastronomie verbunden. Entstanden ist eine neue Art von Fusionsküche. In den großen Metropolen haben sich eigene Standards entwickelt.

New York Küche

Im brodelnden New York finden viele Menschen nur wenig Zeit für aufwändige Zubereitungen. Zudem sind die Quadratmeterpreise enorm, die Wohnungen dafür recht klein und die Küchen entsprechend winzig und wenig nutzerfreundlich. In ihrem Küchenblog beschrieb die Autorin einmal, dass ihre Freundin, als sie selbst sich entschied nach New York zu ziehen, auf ihre Ratlosigkeit hin erklärte, dass man in den Backöfen am besten seine Pullover aufbewahre. Kochen sei kein Muss, schließlich gäbe es an jeder Ecke ein Restaurant oder einen Imbiss.

Mittags wird oftmals im Deli gegessen oder man besorgt sich ein Sandwich für unterwegs. Um den Hunger der Eilenden zu stillen, bietet New York jede Menge Abwechslung. Nahezu jede Nationalität und deren Küchentradition dürfte vertreten sein. Heute italienisch, morgen kreolisch, übermorgen indisch oder japanisch. Wer es sich leisten kann, geht abends essen. Wer daheim bleibt, bevorzugt zumeist eine schnelle und unkomplizierte Küche. Doch auch die kann lecker sein und muss nicht nur aus Tiefkühlpizza oder einem Mikrowellengericht bestehen. Ein Beispiel dafür sind pfiffig belegte und gegrillte Sandwiches, die sich beliebig variieren lassen. Einer unserer Favoriten wird mit karamellisierten roten Zwiebeln und mildwürzigem Käse zubereitet. Und das funktioniert auch in der kleinsten Küche.

Rezept Sandwich mit süßsauren roten Zwiebeln

Zutaten für 2 Sandwiches oder Paninis

  • 4 Scheiben kräftiges Bauernbrot oder 2 Panini
  • etwas gesalzene Butter
  • ca. 85 g frisch geriebener Käse (besonders gut schmeckt eine Kombination aus Pecorino, Bergkäse und Emmentaler)
  • je 1 EL Olivenöl und Butter
  • 1 große oder 2 kleine rote Zwiebeln, dünn in halbe Ringe geschnitten
  • 2 TL brauner Zucker
  • 1 EL dunkler Aceto Balsamico
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Zubereitung

Sandwich / Panini im New York Style

Sandwich / Panini im New York Style

Zunächst das Olivenöl mit der Butter erhitzen und die Zwiebeln darin bei mittlerer Temperatur einige Minuten dünsten. Anschließend braunen Zucker und Salz zufügen und etwa 10 Minuten garen. Der Zucker sollte vollständig aufgelöst sein. Umrühren nicht vergessen! Sind die Zwiebeln weich, werden Balsamico und frisch gemahlener Pfeffer untergerührt. Lassen Sie die Mixtur noch etwa 2-3 Minuten auf der Herdplatte, sie soll etwas eindicken.

Panini im New York Style - Fertigstellung der Zwiebelmischung

Fertigstellung der Zwiebelmischung

Sobald sie etwas abgekühlt ist, kann sie in einem verschlossenen Glas im Kühlschrank aufbewahrt werden. Die Zwiebeln sind etwa 5 Tage gut haltbar.

Für Ihr Sandwich werden nun die Brotscheiben mit gesalzener Butter bestrichen. Geben Sie etwas Zwiebelmischung auf die nicht gebutterte Seite, darauf geriebenen Käse und darauf eine weitere Brotscheibe – wieder mit der nicht gebutterten Seite nach innen.

Erhitzen Sie eine Pfanne mit schwerem Boden, legen Sie die Sandwiches hinein (die gebutterten Seiten sind außen) und braten Sie sie knusprig und goldbraun von beiden Seiten (pro Seite ca. 5 Minuten).

Wenn Sie gleich eine ganze Familienladung servieren möchten, geben Sie die fertig gebratenen Sandwiches auf ein Backblech und halten Sie sie bei 90°C Ober-/Unterhitze oder 70°C Umluft warm.

Sollten Sie Panini bevorzugen, bestreichen Sie deren Innenseiten lediglich mit etwas Olivenöl, füllen Sie sie mit Zwiebeln und Käse und grillen Sie sie auf einem Kontaktgrill oder im Backofen.

Enjoy!

Lust auf ein weiteres Rezept aus der amerikanischen Küche? Dann sollten Sie unbedingt einen Cobbler ausprobieren – ein Dessert aus dem Ofen, passt auch auf die Kaffeetafel.