Manchmal muss es schnell gehen. Einfache Zubereitung, ohne Firlefanz, trotzdem schmackhaft und mit Pfiff (schließlich will man keine langen Gesichter ertragen müssen), möglichst vitaminreich. Am besten auch noch ein Gericht, das sowohl die Vegetarier am Tisch, als auch die Zeitgenossen, die Gemüse nur als Beilage schätzen, zufrieden stellt. Dann servieren Sie doch einmal Mangold. Der findet im Winter und Frühjahr seinen Weg aus Italien zu uns. In Bioqualität.
Ich liebe ihn in vielen Varianten, diesmal lege ich Ihnen ein Rezept mit Pasta und einer Zitronen-Sahne-Soße ans Herz. Wer mag, kann außerdem noch Fisch (z.B. Kabeljau) ergänzen. Das i-Tüpfelchen ist der Zitronenpfeffer!
Mangold vielseitiger Fitmacher
Mangold ist eine sehr alte Gemüsepflanze, die viel Eiweiß und Mineralstoffe enthält. In seiner Urform kannten ihn schon die Römer um Christi Geburt, ab dem 16. Jahrhundert eroberte er zunächst die Heil- und Kräuterküche und bis ins 18. Jahrhundert zählte er zu den beliebtesten Gemüsesorten in unseren Breitengraden.
Die grünen Blätter erinnern im Geschmack an Spinat, der ihn später auch auf der Beliebtheitsskala verdrängte, sind aber kräftiger im Aroma. Die Stiele werden oft mit dem Geschmack von Spargel verglichen.
Mangold hat vom Frühjahr bis Herbst Saison, im Freiland wird er von Mai/Juni bis September geerntet. Beheimatet ist die Pflanze im Mittelmeerraum und in Vorderasien. Besonders in Südeuropa ist sie als Gartenpflanze sehr beliebt.
Mangold ist nicht lange haltbar und sollte daher möglichst nur nach Bedarf eingekauft und schnell verzehrt werden. In ein feuchtes Tuch oder eine Zeitung eingeschlagen, kann man ihn im Kühlschrank noch 1-2 Tage aufbewahren. Sowohl Blätter als auch Stiele lassen sich einfrieren. Hierzu kurz blanchieren, gut ausdrücken und in ein geeignetes Gefäß verpacken.
Gegart werden Stiele und Blätter meist getrennt, da die Blätter schnell zusammen fallen, die Stiele aber einige Minuten brauchen, um weich zu werden.
Mangold enthält viel Vitamin K, das besonders für Blutgerinnung und Knochenbildung wichtig ist, außerdem die Vitamine A und E, Natrium, Magnesium, Eisen und Kalium. Mit seinen nur 20 Kalorien und 0,2 Gramm Fett pro 100 Gramm zählt Mangold zu den absoluten Leichtgewichten unserer Ernährung.
Rezept Mangold-Pasta in Zitronen-Sahne
Zutaten für 2-3 Personen
ca. 300 g Mangold
1 Knoblauchzehe
200 ml Schlagsahne
100 ml Crème fraîche
50 ml Weißwein
125 ml (heiße) Gemüsebrühe
Saft einer halben Zitrone
2 TL Zitronenpfeffer
Zitronensalz zum Abschmecken
Rapsöl zum Andünsten
500 g Pasta (z.B. Tagliatelle oder Fusilli)
optional: 2-3 Kabeljaufilets
Zubereitung
Pasta nach Packungsanweisung zubereiten.
Mangold waschen, die Blätter von den Stielen trennen. Die Stiele werden in kleine Rauten oder Rippen geschnitten (am besten mit etwas Zitronensaft beträufeln, dann werden sie nicht braun), die Blätter in Streifen. Die Knoblauchzehe wird fein gehackt.
Das Öl wird in einem großen Topf erwärmt. Geben Sie die zerkleinerten Stiele hinein und dünsten Sie sie ca. 5 Minuten an.
Gegen Ende fügen Sie die Knoblauchzehe hinzu. Löschen Sie alles mit dem Weißwein ab. Ist der Wein etwas eingekocht, gießen Sie die Gemüsebrühe, die Sahne und den Zitronensaft an.
Wenn Sie das Rezept mit Fisch zubereiten, geben Sie nun die Kabeljaufilets hinein und lassen Sie alles bei kleiner Hitze ca. 8 Minuten ziehen. Wenn Sie das Rezept ohne Fisch zubereiten, köcheln Sie die Mangoldstiele in der Flüssigkeit auf kleiner Flamme ca. 5 Minuten.
Fügen Sie die in Streifen geschnittenen Blätter zu und rühren Sie alles gut um. Sind die Blätter etwas zusammengefallen, geben Sie die Crème fraîche und den Zitronenpfeffer hinein. Kurz ziehen lassen und mit Zitronensalz abschmecken.
Wenn Sie Fisch mit gegart haben, servieren Sie die Pasta separat. Haben Sie ohne Fisch gekocht, mischen Sie die Pasta mit der Mangold-Zitronen-Sahne. Mit frisch gemahlenem Pfeffer servieren.
Tipp: Wer mag, streut noch ein paar geröstete Pinienkerne darüber. Auch frisch geriebener Parmesan oder Pecorino schmeckt hervorragend zur Pasta.
Guten Appetit!