Schlagwort-Archiv: Herbstgenuss

Feigen – zarte Verführerinnen

Getrocknet kennen wir sie eigentlich alle – Feigen, die in keinem Früchtebrot fehlen, gerne in Müsli- oder Porridge-Mischungen gerührt werden, dem einen bei der trägen Verdauung helfen, dem anderen die Stimmung erhellen. Sehr beliebt ist auch der Feigensenf, auf den Käsefreunde beim Schlemmen ihrer bevorzugten Käsesorten nicht mehr verzichten wollen. Ist ja auch toll, diese Kombination aus Süße, feinem Senfaroma und leichter Schärfe zum herzhaften Käsegenuss.

Frische Feigen – lieblicher Genuss

Feigen aus Thommys Garten (c) Thommy Mardo

(c) Thommy Mardo

Während die getrocknete Feige ein bisschen knuspert und Speisen vor allem versüßt, verführt die frische Feige durch ihr mildes und zartes Aroma. Sie ist weich, lieblich und kann komplett verspeist werden. Lediglich die Stielansätze werden entfernt.

Eigentlich im Orient beheimatet, werden sie heute in nahezu allen warmen Ländern rund ums Mittelmeer angebaut und von Juli bis November geerntet. Finden Sie später noch frische Feigen im Obst- und Gemüsesortiment, sind diese aus Kalifornien, Australien oder Südamerika eingeflogen. Übrigens wachsen Feigen auch bei uns! Meine stammten dieses Mal aus einem Garten aus der Pfalz (danke, liebe Susanne Wolf-Kaschubowski) und wanderten auf einen leckeren Kuchen. Den sollten Sie unbedingt einmal probieren.

Rezept Feigen-Kuchen mit Schmand-Sahne-Creme

Zutaten für den Boden

150 g weiche Butter
150 g Weizenmehl
110 g Zucker
70 g Polenta (Maisgrieß)
4 Eier
4 EL Orangensaft, frisch gepresst
1 TL fein geriebene Orangenschale
3 TL Backpulver
Salz

Zutaten für die Füllung
250 ml Schlagsahne
250 g Schmand
1 Päckchen Vanillezucker
2 EL Puderzucker
Sahnesteif

Zutaten für den Belag
ca. 600 g frische Feigen
150 g Gelee aus schwarzen Johannisbeeren oder Sauerkirschen
50 ml Rotwein (alternativ Sauerkirschsaft verwenden)
1 EL Puderzucker

Zubereitung

Feigen-Kuchen

Feigenkuchen

Streichen Sie eine Obstbodenform (alternativ eine Springform) mit 26 cm Ø mit 20 g Butter aus und streuen Sie 20 g Polenta auf Boden und Rand. Bewahren Sie die Form nun im Kühlschrank auf.

Verrühren Sie die übrigen 130 g Butter mit 50 Zucker, der Orangenschale und einer Prise Salz cremig. Trennen Sie die Eier und geben Sie nach und nach unter ständigem Rühren die Eigelbe einzeln (Eiweiß aufbewahren!) zur Butter-Zucker-Mischung.

Mischen Sie in einer anderen Schüssel Mehl, Backpulver und die restlichen 50 g Polenta und rühren Sie diese Mischung mit dem Orangensaft unter.

Nun werden die Eiweiße mit einer Prise Salz steif geschlagen. Lassen Sie nach und nach den restlichen Zucker (= 60 g) einrieseln und rühren Sie solange bis ein steifer Eischnee entstanden ist. Geben Sie 1/3 des Eischnees in den Teig und rühren Sie diesen mit dem Quirl unter. Die restlichen 2/3 werden anschließend sorgsam untergehoben.

Heizen Sie den Backofen auf 190 °C Ober-/Unterhitze bzw. 170°C Umluft vor. Geben Sie anschließend den Teig in die gekühlte Form und backen Sie ihn ca. 15 Minuten. Anschließend wird er vorsichtig auf ein Kuchengitter gestürzt, wo er abkühlen kann.

Währenddessen wird die Sahne mit Vanille-, Puderzucker und Sahnesteif geschlagen (Sahnesteif erst ganz zum Schluss zufügen). Rühren Sie dann den Schmand in kleinen Portionen bei langsamer Stufe des Handrührers ein. Ist der Boden abgekühlt, setzen Sie ihn auf eine Tortenplatte und streichen Sie die Creme darauf. Nun muss der Kuchen mindestens 30 Minuten im Kühlschrank gekühlt werden.

Währenddessen bereiten Sie die Feigen vor. Sie werden gründlich gewaschen, die Stielansätze entfernt und anschließend geviertelt. Der Rotwein (oder Sauerkirschsaft) wird mit dem Gelee aufgekocht. Etwa eine Minute offen einkochen und anschließend etwas abkühlen lassen.
Die Feigen werden nun auf dem Boden verteilt, darüber kommt die abgekühlte Rotwein-Gelee-Mischung. Stellen Sie den Kuchen erneut mindestens 30 Minuten kalt bevor Sie ihn genießen.

Guten Appetit!!

Glutenunverträglichkeit?

Tauschen Sie  den Boden durch Ihr bevorzugtes Rezept für einen glutenfreien Biskuit aus – Orangenschale und Orangensaft können Sie dennoch zufügen und den Boden der Form mit Polenta ausstreuen!

Pflaumen – herbstlicher Gaumenschmeichler

Kaum sind die Sommerferien vorüber, machen sich auch schon die ersten herbstlichen Wetterboten bemerkbar – Zeit für einen besonderen Gaumenschmeichler: Pflaumen!

Die süßsauer-aromatischen, samtfarbenen, saftigen Pflaumen lassen uns wehmütige Sommersehnsuchtgefühle schnell vergessen und bescheren uns jede Menge mal lieblich-fruchtigen, mal würzig-herzhaften Genuss. Ein Gaumenschmeichler der besonderen Art ist sicherlich ein pikantes Pflaumen-Chutney, das bei seiner Zubereitung die Küche mit herrlichem Duft durchzieht und später auf dem Teller für ein feines Aromenspiel sorgt.

Pflaumen in bester Gesellschaft

Zutaten fürs Pflaumen-Chutney

Zutaten fürs Pflaumen-Chutney

Wie auch beim Johannisbeer-Chutney liegt das Geheimnis seines Geschmacks in den reifen Früchten, ausgesuchten Gewürzen und Geduld bei der Zubereitung. Unser gerade fertiggestelltes Herbst-Chutney besteht aus Pflaumen, Äpfeln, Ingwer, getrockneten Aprikosen, Rosinen (die ja nicht jeder mag, daher wurden sie zunächst in etwas Apfelsaft eingeweicht und anschließend fein püriert) und Zwiebeln. Hinzu kommen Sherry-Essig, Weißweinessig, Rohrohrzucker und etwas Salz. Für die Gewürzmischung wurden zunächst Pfefferkörner, Wacholderbeeren und Gewürznelken frisch gemahlen und anschließend mit Sumach und Piment gemischt.

Mit Geduld zum Genuss

ab in den Topf

ab in den Topf

Zunächst werden die Zwiebeln gedünstet, bis sie etwas Farbe angenommen haben. Anschließend kommt der Rohrohrzucker hinzu, der sich auflösen und karamellisieren soll. Etwa die Hälfte der vorbereiteten Gewürzmischung wird nun untergerührt und sorgt schon für die erste Aromenentwicklung. Danach kommen alle übrigen Zutaten in den Topf und köcheln dort nun so lange, bis die Flüssigkeit fast aufgebraucht ist und die pikante Mischung eine marmeladenartige Konsistenz entwickelt – gelegentliches Umrühren nicht vergessen, es soll ja nichts anbrennen. Das Chutney ist fertig, wenn der Kochlöffel eine deutliche Spur auf dem Topfboden hinterlässt. Nun noch den Rest der Gewürzmischung einrühren und abschmecken!

geduldig köcheln

geduldig köcheln

In heiße, vorbereite Gläser gefüllt, ist es ca. 9 Monate lang haltbar. Einmal geöffnet, sollte man es im Kühlschrank aufbewahren und innerhalb von ca. 2 Wochen verbrauchen. Aber keine Sorge, meistens ist man wesentlich schneller mit seinem Glas am Ende und darf sich schon auf das nächste freuen.

Der perfekte Begleiter

Pflaumen-Chutney

Pflaumen-Chutney

Übrigens entwickelt das Chutney im Lauf der nächsten 4 Wochen noch einen intensiveren Geschmack – das gilt für alle Chutneys, sie reifen quasi im Glas noch etwas. Unser herbstliches Pflaumen-Chutney passt hervorragend zu kurzgebratenem Fleisch, Wild, Lamm, geschmorten Auberginen, kräftigem Käse und orientalischen Reisgerichten.

Und wer keine Zeit oder Lust hat für die Zubereitung, der darf sich auf die gerade eben fertig gestellten Gläser freuen – ab Dienstag, 19.09.2017 sind sie im Regal zu finden.