Und ewig grüßt das Mauerwerk

Trepp zum Gäste-WC

Treppe zum Gäste-WC

Fast vermutete ich mich mit den Renovierungen auf der Zielgeraden. Sind doch mittlerweile alle Räume frisch verputzt, gefliest, tapeziert, gestrichen. Das Schaufenster ist ausgetauscht, der letzte noch fehlende Rolladen kommt nach Ostern, die Beleuchtung wird voraussichtlich kommende Woche angebracht, die Küchenmontage wird in den nächsten Tagen erledigt sein. Alles ist bereit für die Möblierung. Und auch hier signalisieren die Schreiner, dass sie im Zeitplan sind. Prima. Nun nur noch ein wenig die Treppe hinunter zu den Gästetoiletten verschönern. Die Sanitäranlagen sind ja bereits vollständig erneuert. Aber die alte Wand- und Deckenfarbe blättert halt ab und so toll finde ich dieses gelb-orange nun auch nicht.

Lange habe ich mit den Malern beratschlagt und mich dann für eine pragmatische Lösung entschieden: ich entferne in Eigenarbeit alles, was abblättert, klopfe etwaigen losen Putz ab, die Maler verspachteln anschließend und streichen neu. Natürlich hätte man sich auch überlegen können, ob man von Grund auf alles neu macht. Also runter mit dem gesamten Putz, einen speziellen Haftputz für Kellerräume aufbringen und dann schick tapezieren und streichen. Doch der Aufwand ist enorm, die Kosten entsprechend hoch. Und dann diese schiefen Wände. Nein, da wollte ich doch lieber in qualitativ hochwertige Produkte investieren und mich weniger mit dem Wand- und Decken-Design von stillen Örtchen verkünsteln. Sauber muss es sein, hell und freundlich bitte auch. Aber ich denke nicht, dass ich meine künftigen Gäste mit coolem Glasgewebe und raffinierten Farbschattierungen auf dem Weg zum WC beeindrucken muss.

Soweit mal wieder die Theorie. Die Praxis bedeutete, dass mein Ehemann alleine im Staub badete, da er unvorsichtigerweise vorschlug, das Abklopfen zu übernehmen („halbe Stunde, Stunde, dann ist das erledigt, Du brauchst sonst ewig dazu“). Von wegen ein bisschen Putz und abblätternde Farbe! Wie schon bei vergangenen Aktivitäten, wo nur „ein bisschen alte Tapete“ entfernt werden sollte, holte uns auch hier die Realität schnell ein. Wo man ein bisschen loses Zeugs abknubbelt, landet man flott viel tiefer als beabsichtigt und schon legt man die halbe Wand frei. Tja, mit ein bisschen spachteln ist es mal wieder nicht getan. Die Maler stöhnten ja neulich schon „bei Ihnen ist es gefährlich. Man erlebt dauernd irgendwelche Überraschungen, wenn man etwas anfasst.“ – „Und ewig grüßt das Mauerwerk“ dürfte der Film dazu heißen. Also doch ein schickes Klo.

Die Bilderstrecke zur Baustellenstory findet Ihr hier

 

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